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Codenames – Das Agentenspiel für Sprachkünstler im Test

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Dieses Game, das den Kritikerpreis „Spiel des Jahres 2016“ erhielt und das diverse internationale Awards einheimsen konnte, stammt aus der Feder des berühmten tschechischen Autors Vlaada Chvátil. Es wurde weltweit bereits in dreißig Sprachen übersetzt und ist eines jener Rätselspiele, das Querdenker und Wortjongleure nicht mehr loslassen wird. Schaffen Sie es als Hinweisgeber mit nur einem einzigen Wort so viel zu sagen, dass Ihre Mitspieler mehrere zu diesem Begriff passende Assoziationen finden? Es gilt, Kontakt mit den eigenen Agenten aufzunehmen und den Beobachtern der Gegenseite keinesfalls zu viel zu verraten. Zu allem Überfluss genügt ein falsches Wort und das Spiel ist vorbei.

Inhalt der Box

Neben den 200 Begriffskarten mit 400 Codenamen auf der Vorder- und Rückseite finden sich 16 Anlegekarten, 1 Karte „Doppelagent“, 1 Karte „Attentäter“, 7 Karten mit unbeteiligten Zuschauern, 40 Codekarten mit einem Standfuß sowie eine Sanduhr in der Schachtel. Die relativ groß gehaltenen Karten sind attraktiv gestaltet, alle „Codenames“ sind sehr gut ablesbar.

Spielerzahl und Altersangabe

Codenames eignet sich für zwei bis acht Personen ab zehn Jahren. Nach unserem Test würden wir jedoch mindestens vier Mitspieler empfehlen, denn mit zwei Hinweisgebern und zwei Teams ist es deutlich reizvoller.

Im Test mit 6 Spielern war der Spaßfaktor im Spiel deutlich größer.

Die Spielzeit

Diese ist mit 15 Minuten angegeben, wir saßen im Test allerdings häufig ein wenig länger an einer Partie. Doch die Zeit wurde uns selbst dann, wenn der Teamchef mit rauchendem Kopf darüber nachgrübelte wie er Begriffe wie Honig, Bombe und Krankenhaus mit einem Wort beschreiben kann, niemals zu lang.

Spielvorbereitung

Zunächst bilden die Spieler zwei Teams und wählen jeweils einen Geheimdienstchef. Diese nehmen nebeneinander an derselben Tischseite Platz. Die noch ahnungslosen Ermittler in Codenames sitzen ihnen gegenüber. Aus dem Stapel der Begriffskarten werden 25 gezogen und in einem fünf mal fünf Karten zählenden Raster auf dem Tisch ausgelegt. Die beiden Teamchefs ziehen nun eine Codekarte, deren Inhalt nur ihnen bekannt ist.

Codenames Spiel Rueckseite

Der abgebildete Code entspricht dem Kartenraster, wobei die blauen Felder den Begriffen des blauen Ermittlerteams, die roten jenen der roten Agenten zugeordnet sind. Die hellen Felder kennzeichnen die unbeteiligten Zuschauer und das schwarze Feld gehört dem Attentäter, mit dem unter keinen Umständen direkter Kontakt aufgenommen werden darf.

Spielverlauf

Welches Team beginnt zeigen die roten Farbfelder rund um die Codekarte. Diese Gruppe muss neun Wörter erraten, die gegnerische nur acht. Abwechselnd geben die Geheimdienstchefs ihren Agenten nun einen Hinweis, der allerdings nur aus einem einzigen Wort bestehen, sich jedoch durchaus auf mehrere Begriffskarten beziehen kann. So könnte „Meeresbewohner“ auf die ausgelegten Codenames „Hering, Wal und Oktopus“ verweisen. Das gibt den Ermittlern die Chance, mit einem einzigen Wort gleich drei ihrer Agenten ausfindig zu machen. Da der Teamchef keine weiteren Tipps geben darf muss er sich aus allen Beratungen heraushalten und, so schwer dies häufig auch fallen mag, ein Pokerface zur Schau stellen. In unserem Test erwies sich dies als sehr witzig.

Kommunikation ist im Spiel vorprogrammiert

Doch nicht jeder denkt gleich und so muss bei unserem Test sehr oft diskutiert werden, auf welche Karte/n der Geheimdienstchef wohl hinweist. Nicht immer ist es einfach, die verschlungenen Gedankenwege des Bosses zu erraten. Genau hier liegt eine der Stärken dieses Spiels von Vlaada Chvátil.

Sogar Personen, die bei Kommunikationsspielen eher zurückhaltend agieren, laufen hier zu Höchstform auf.

Man kann die Gehirnwindungen förmlich rauchen sehen, denn die Möglichkeiten, die sich bei gründlichem Nachdenken eröffnen, stecken an. Der Chef muss höllisch aufpassen, welche Hinweise er gibt. Wird ein Agent des gegnerischen Teams oder ein neutraler Zuseher enttarnt, sind die Mitspieler an der Reihe und haben die Chance, ihrerseits gleich mehrere Agenten zu entlarven. Fliegt jedoch der Attentäter auf, endet dies böse. In der Regel neigen diese dunklen Gesellen bekanntlich dazu, keine Gnade walten zu lassen.

Codenames SpielIm Falle von Codenames heißt das: Diese Spielrunde ist beendet und die andere Mannschaft hat gewonnen.

Ihre Strategie wird sich schnell ändern

Mag man sich zu Anfang noch damit zufrieden geben, mit einem sehr sicheren Fingerzeig auf ein Wort hinzuweisen, so ändert sich das im Sog dieses intelligenten Spiels schnell. Ein einziges Hinweiswort muss dann genügen, damit die Mitstreiter vier oder fünf, vielleicht sogar noch mehr Begriffe auf einmal herausfinden. Da gilt es ehrgeizig und schlau um die Ecke zu denken und viel Fantasie walten zu lassen.

Version für nur zwei oder drei Personen

Im Falle von wenigen Mitspielern tritt man gegen imaginäre Mitspieler an. Immer wenn diese an der Reihe wären, legt der eigene Geheimdienstchef eine Agentenkarte auf eine der Begriffskarten dieses Teams. Je mehr gegnerische Karten am Ende übrig sind, desto besser waren die Spieler. Wir fanden Codenames im Test in größerer Gruppe jedoch viel faszinierender. Die Diskussion in der Runde sowie Freude und Ärger über richtig oder falsch erratene Begriffe machen einen der besonderen Reize dieses Games aus.

Abschließende Bewertung

Idee (5)

Codenames gefällt uns im Test ausgesprochen gut, denn dieses Spiel ist ebenso simpel wie genial. Die Regeln sind schnell erklärt und nicht zu kompliziert gehalten. Nach ein bis zwei Partien hat man sich selbst als Neuling so gut ins Game eingefunden, dass alles wie von alleine läuft. Selbst wenn manchmal Denkpausen entstehen weil der Teamchef einige Zeit grübelt, wie er Begriffe geschickt in ein einziges Wort verpackt, wird die Spielzeit niemals lang. Gegebenenfalls kann die Bedenkzeit durch die Nutzung der Eieruhr begrenzt werden, was das Spiel zusätzlich erschwert.

Umsetzung (4)

Durch eine ausreichend hohe Zahl an Begriffskarten wird es auch dann nicht langweilig, wenn man sich sehr oft mit diesem Game beschäftigt. Das Spielmaterial liegt gut in der Hand, die Karten sind angenehm stabil und haben eine gute Größe.

Spaß (5)

Codenames ist ein ausgesprochen intelligentes Assoziationsspiel, das unglaublich viel Spaß macht. Wer gerne mit Sprache umgeht, spontan und kreativ ist, den wird es garantiert nicht mehr loslassen.

Kultfaktor (5)

Das Spiel Codenames hat nach unserer Meinung im Test das Gen, ein absoluter Dauerbrenner zu werden. Neben dem Kultfaktor hat Codenames eindeutig Suchtpotential und wurde in unseren Augen völlig zu Recht zum Spiel des Jahres 2016 gewählt.

Unser Testurteil

Idee
Umsetzung
Spaß
Kultfaktor

4,75 von 5